Natursteine – Produkte der Natur

Für Ihr Projekt muss zwischen verschiedenen Natursteinen ausgewählt werden. Nicht alle eignen sich gleichermaßen. Aber wir finden den passenden für Sie und Ihr Projekt – versprochen! Nachfolgend geben wir Ihnen einen Kurz-Überblick über die verschiedenen Natursteinarten. Die nachfolgende Übersicht erhebt aufgrund der Fülle der Möglichkeiten keinen Anspruch auf Vollständigkeit, sondern dient lediglich zur Orientierung.

Granit ist mit großer Wahrscheinlichkeit die bekannteste Natursteingruppe der Welt und die populärste Gruppe der Tiefengesteine. Granit stammt aus dem Lateinischen („Granum“ = Korn) und setzt sich aus unterschiedlichen Mischverhältnisse von Feldspat, Quarz und Glimmer zusammen. Der Stein selbst ist hart, witterungsbeständig und kann daher sehr beansprucht werden. Granit ist trotz seiner vielfältigen Farbtöne immer hell, erst die bearbeiteten und polierten Flächen wirken viel dunkler. In bearbeiteter Form reichen die Farben des Granits von hellgrauen bis hin zu dunklen, schwarzen Tönungen. Es gibt ebenso auch gelbe, rote, blaue, grüne oder multicolor-Farbtöne.

Granit ist ein „Allrounder“: er wird sehr oft als Pflasterstein verwendet, auch als Palisade oder Leisten-/Randstein ist er gut einsetzbar. Treppenstufen und Mauersysteme in verschiedenen Größen vervollständigen den Nutzungsbereich von Granit.

Sehr filigrane Skulpturen, Statuen oder ähnliche Objekte lassen sich nur schwer aus Granit herstellen, da der Stein aufgrund seiner Härte für hochpräzise Ausführungen weniger geeignet ist.

Als Gneis (Hartgestein) ursprünglich auf den Markt kam, wurde es der Einfachheit halber als Granit angeboten. Diese falsche Bezeichnung findet sich leider bis heute noch in der Natursteinbranche. Gneis entsteht aus Umwandlung anderer Gesteinsarten. Wesentliche Voraussetzung für die Bezeichnung als Gneis sind > 30% Feldspat. Quartz und Glimmer können, müssen aber nicht zwingend dabei sein. Manchmal sind Quartz und Glimmer durch andere Minerale ersetzt.

Die Feldspäte bestimmen als Hauptkomponenten die Gesamtfarbe des Gesteins, der Quartzgehalt ist für die Härte und Abriebfestigkeit verantwortlich. Gneistypen können nach Ausgangssteinen, aus denen sie durch Umwandlung (Methamorphose) entstanden sind, unterschieden werden: Paragneise, Orthogneise, Granulite und Migmatite.

Gneise haben fast immer eine schnelle Wasseraufnahme, demzufolge auch eine höhere Fleckempfindlichkeit. Es ist hier besonders empfehlenswert mit entsprechenden Imprägnierungen vorzubeugen.

Quarzit ist ein mittel- bis feinkörniges metamorphes Gestein mit einem Quarzgehalt von mindestens 98 %. Das Gestein ist extrem unempfindlich gegen jegliche Art von Umwelteinflüssen. In den meisten Fällen hat Natur-Quarzit eine weiße bis weißgraue Farbe. Ist er gelblich oder gar rötlich, bedeutet das, dass Eisenmineralien beigemengt wurden. Am Häufigsten findet man neben der Naturfarbe gelbes Gestein, das durch Limonit entsteht. Durch Verunreinigungen mit Pyrit und Magnetit bildet sich oft ein gräulicher bis bräunlicher Naturstein. Ist der Quarzit eher bläulich, sind die Mineralien Kyanit und Dumortierit verantwortlich. Heutzutage werden Quarzite in der industriellen Herstellung im Baubereich verwendet. Für den Innenbereich dient er als Bodenbeläge oder Arbeitsplatten und im Außenbereich als witterungsbeständiger Bodenbelag.
Basalt ist ein granitähnlicher Naturstein, welcher sich aus vulkanischem Ergussmaterial gebildet hat. Daher weist er eine hohe Dichte auf. Er ist feinkörnig und entsprechend schwer zu bearbeiten.

Die Farben bewegen sich von fast schwarz bis hin zu blauen oder violetten Färbungen.

Basalt wird im Innenbereich als Treppen, Platten oder als Verkleidungen verwendet. Als Zierstein eignet er sich auch im Garten- und Landschaftsbau als Stele oder als Pflasterstein, um Kontraste zu bilden.

Porphyr, für den mittlerweile die Handelsbezeichnung Rhyolith verwendet wird, gehört (ähnlich wie Basalt) zu den Ergusssteinen. Sie weisen ähnlich wie Magma, aus der Granit entsteht, ein hohes SiO2-Gehalt auf. Porphy hat eine relativ homogene Struktur mit weißen oder rötlichen Einsprenglingen (ca. 5-10 mm). Je nach Tiefenlage weist der zähe Stein unterschiedliche Frosthärten auf.

Porphyr kann man spalten, es neigt nicht zum Vermoosen.

Das Farbspektrum reicht von bräunlich bis rostrot, auch rosa und dunkelviolette Färbungen sind möglich.

Porphyr wird verwendet für Pflastersteine, (Polygonal)Platten, Stufen, Mauern und Verkleidungen. Neben schönen, naturrauen Oberflächen, können auch Formatplatten mit geflammter Oberfläche erworben werden.

Marmor ist grundsätzlich eine Sammelbezeichnung für alle polierfähigen Kalksteine. Chemisch gesehen ist Marmor (wie Kalkstein auch) ein Karbonatgestein. Marmor hat sich -anders als Kalksteine- aus bereits fertigen Kalksteinmassiven gebildet, die aufgrund der Erdbewegung (Plattenverschiebungen, Erdfaltungen) immer tiefer in die Erde eingedrungen sind. Aufgrund des dort herrschenden Drucks und der hohen Temperaturen bilden sich neue Minerale, die dem ursprünglichen Gestein ein neues Aussehen geben.

Bereits in der Antike zu griechischer und römischer Zeit war Marmor ein sehr beliebter Naturstein. Die Griechen und Römer bauten ganze Tempelanlagen aus Marmor. In heutiger Zeit findet man Marmor häufig in Hotels und repräsentativen Bauten im Innenbereich. Marmor ist auch gut geeignet für Fußbodenheizungen, weil er gute Wärmespeicherfähigkeiten aufweist.

Ähnlich wie andere Natursteine bietet auch Marmor verschiedene Farbspektren vom hellen, strahlenden Weiß bis hin zu fast schwarzen Farbtönen.

Generell gilt Marmor im Volksmund als Luxus-Naturstein, insbesondere Bäder aus Marmor stehen symbolisch für Eleganz und Reichtum, obgleich dies preislich gesehen nicht zwingend gilt.

Kalkstein ist (wie Marmor auch) ein Karbonatgestein. Die Eigenschaften mit Marmor sind nahezu identisch, allerings ist die Entstehung unterschiedlich. Kalksteine sind Ablagerungen von Sedimenten oder Ausscheidungen aus kalkhaltigen Wässern.

Der Unterschied zwischen Marmor und Kalkstein ist am besten im Querbruch erkennbar. Da es bei der Entwicklung von Kalkstein zu Marmor zu einer Umwandlung der Kristalle kam, sind die Einzelkristalle des Marmors in der Regel mit dem bloßen Auge erkennbar. Während die Bruchstelle des Kalksteins eine matte Oberfläche aufweist und einzelne Kristalle mit dem bloßem Auge kaum sichtbar sind, kann man bei Marmor Kristallflächen durch ein Glitzern an der Bruchstelle erkennen.

Kalkstein (hier: Muschelkalk)

Travertin ist ein poröser Kalkstein von heller Farbe, in der Regel gelblich und braun. Eher selten gibt es aber auch beige und rötliche Färbungen.

Bei Travertin handelt es sich um Süßwasserkalk, da er fast ausschließlich aus Calciumcarbonat besteht. Bekannte Vorkommen liegen meist in Gebieten mit Vulkanismus oder in Gebieten mit heißen Quellen (postvulkanischen CO2-Entgasungen).

Als Baumaterial verhält sich der Stein einerseits statisch zwar weniger stabil als viele andere Gesteinsarten, andererseits erleichtert die vergleichsweise geringe Festigkeit des Natursteins jedoch auch eine leichte Bearbeitung desselben. Darüber hinaus verfügt der Stein im Vergleich zu anderen Steinarten über eine verhältnismäßig geringe spezifische Dichte und ist damit relativ leicht. Diese Eigenschaft macht den Stein besser transportabel, was zu seiner Verbreitung als Baumaterial ebenfalls beigetragen hat. Travertin lässt sich gut polieren.

Sandstein ist ein ein Sedimentgestein und entsteht vorwiegend in Seen und an Meeresküsten. Der Hauptbestandteil von Sandsteinen ist Quarz. Die einzelnen Sandkörner werden je nach Sandsteinart durch Karbonate, durch Ton oder Kieselsäure verbunden. Sandstein ist in der Regel frostbeständig.

Die natürlich vorkommende Oberfläche des Sandsteins ist spaltrau. Da das Spalten ein natürlicher Vorgang ist, entstehen zwangsläufig Dickendifferenzen, die durch ein Kalibrieren auf der Rückseite etwas ausgeglichen werden können. Sandstein kann auch in geschliffener Oberfläche geliefert werden. Einige wenige Sandsteine sind sogar polierfähig.

Sandstein gibt es in vielen Naturtönen wie gelb, rot, braun und grau.

Es ist sinnvoll, das relativ hohe Porenvolumen eines Sandsteins mit einer Imprägnierung zu verfüllen. Die Imprägnierung vermindert das Eindringen und Festsetzten von Schmutz. Für den Außeneinsatz ist zu beachten, dass Sandstein generell nicht tausalzbeständig ist.

Schiefer ist ein Tongestein, der besonders viele Glimmerminerale beinhaltet. Daher schimmert die Oberfläche fast immer wie Silber.

Natur-Schiefer können geologisch sedimentären oder metamorphen Ursprungs sein. Gemeinsam ist den meisten Schiefer-Arten die Spaltbarkeit. Durch die spaltraue Oberfläche, und die vorwiegend dunkleren Erdtöne, sind Schiefer sehr natürliche Baustoffe, die durch ihren einzigartigen Charakter den naturverbundenen Bauherrn in ihren Bann ziehen.

Schiefer gibt es von anthrazit bis grausilbrigen Farbtönen; auch grünliche, bläuliche oder rötliche Färbungen sind zu finden- In der Vergangenheit diente Schiefer sehr häufig als Dacheindeckung oder Fassadenbekleidung. Auch heute sieht man immer wieder solche Oberflächen.

Weitere Verwendungsbereiche von Schiefer sind Treppenstufen oder Terrassenplatten, welche dann besonders wetterbeständig sein müssen. Auch die Verwendung von Schiefer für Wandplatten, Fensterbänke oder auch als Waschtisch- und Küchenplatten ist heutzutage möglich.